Das Erdgeschoss verliert ein Zimmer

(2004)


Nachdem des Untergeschoss (ich mag es gar nicht mehr Keller nennen) fertiggestellt war, konnte nun die Umgestaltung des Erdgeschosses starten. Schließlich hatten wir jetzt ja zwei Schlafzimmer. Wir brauchen aber nur eines.

Etappe 1 (Rückbau und Platz schaffen)

schaun wir mal, wie das mit dem Rückbau geht
erst einmal die Tapeten runter
dann den Gipskarton abgetragen
dann ist die Wand selbst dran
problematisch waren die Decken und Bodenbalken
der wollte einfach nicht raus
aber auch die gaben nach guten Zureden nach
ne Menge Dreck

Da sich das Schlafzimmer nun im Untergeschoss befindet hatten wir einen Raum im Erdgeschoss über. Da innerhalb der Planung der Hausstatik bereits darauf geachtet wurde, daß die betroffene Wand statisch auf die Haus-konstruktion keinen Einfluss hat, konnten wir uns an die Arbeit machen. Bewaffnet mit Spachtel (für die Tapeten), Hammer und Meißel (für die Übergänge), Stichsäge (für die Gipskartonplatten) und Motorsäge (für alles Grobe) [Dank nochmal an Alexander] konnte es beginnen. Rein ins alte Schlafzimmer, Tür zu, und losgelegt.

Zunächst mussten die Tapeten erst einmal von der Wand. Ein rieseger Haufen, der sich so ergab. Dann mit der Stichsäge die Gipsplatten zwischen den Tragbalken herausgeschnitten. Erst auf der Schlafzimmerseite, dann im Wohnzimmer. Die Tragbalken wurden mit der Motorsäge herausgeschnitten und die Enden dann einfach abgebogen. Übrig blieben der Decken- und der Bodenbalken. Der Deckenbalken hat sich ganz schön gewehrt, musste dann aber schließlich doch weichen.

Dank der Isolierung vom Estrich war den Bodenbalken schnell herausgenommen. Mitten im Chaos nur nicht den Kopf verlieren... Nach dem die Wand mit ihren Stützbalken ausgebaut war, ging es an die Deteilarbeit. Steckdosen mußten umgelegt, Antennenleitungen und Heizungssteuerung fanden in der Außenwand ihr neues Zuhause und wurden entsprechend umgeklemmt.

Etappe 2 (Wiederaufbau -schick machen)

der erste "Durchbruch" ist da
Schweizer Käse
Rückbau abgeschlossen

Im Fußboden klaffte jetzt eine Furche von 20 x 20 cm Größe die gefüllt werden wollte. Erst jetzt konnte man erkennen, dass die Aktion doch nicht so einfach ablaufen wird, wie geplant. Die Decke musste so verfüllt werden, dass der Übergang nicht sichtbar bleibt. Bei 20 cm eine leider unlösbare Aufgabe wenn man nicht die beiden Raumdecken komplett von ihrer Rauhfaser befreien will (und das wollte ich nicht). Der Boden gestaltete sich ebenfalls schwierig. Zwar hatten wir schon im Vorfeld auf diesen Tag hingearbeitet und entsprechend bei der Fleisenverlegung auf ein durchgängiges Muster und auf genügend Reservefliesen geachtet, unterschiedliche Fußbodenhöhen haben wir aber nicht einkalkuliert. Im  ehemaligen Türdurchgang war der Boden eben, an der Außenwand betrug der Höhenunterschied gute 3 cm.

Das Telefon ist nun auf der Brüstung
Vorbereitet zum Tapezieren
Wohnzimmer
Freier Blick in beide Räume
Vorstrich in der eingesetzten Deckenkonstruktion

Wenigstens waren die  Wände  recht unproblematisch, da  die Außenwand mit der herausgenommenen Wand nicht viel zu tun hatten. Es mußten nur die Gipskanten abge- schliffen werden und fertig. In die Decke kamen 20cm breite Gipskartonstreifen und der Boden wurde mit Estrich verfüllt und anschleißend mit Fliesen belegt. Das Gefälle zwischen den Räumen konnte ich leider nicht abfangen, es blieb schief.

Nun konnte es an die Arbeiten einer ganz normalen Renovierung gehen. Die Deckenstreifen wurden mit Rauh faser tapeziert.  Im Untergeschoss wurde das Treppen-haus ebenfalls von den Tapeten befreit, der Aufgang gehört ja auch zum Erdgeschoss. Die Decke wurde komplett neu gestrichen. Aber auch hier (wie schon am Boden) konnte der Verlust der Wand nicht  kompensiert werden.

Das Treppenhaus wurde tapeziert und an der Brüstungswand zum ehemaligen Schlafzimmer, das nun unser neues Esszimmer geworden ist, fortgesetzt. Nachdem das Esszimmer fertig war, wurde im Wohnzimmer ansatzlos weitergearbeitet. So ergab sich ein  Raum mit durchgängiger Optik.

Der Flur und das Treppenhaus nach unten sind ebenfalls fertig und in der gesamten Wohnung im Erdgeschoss strahlen neue Halogenlampen von der Decke. Der ganze feine Staub ist auch im Griff so daß wir unser Reich genießen können.

Ist schon wahnsinnig, wie viel Platz plötzlich im Haus vorhanden ist. Sicher nur ein Gefühl, denn wir haben ja keinen Quadratmeter (nun gut, die Wand hat wohl einen knappen halben Quadratmeter gebracht) hinzugewonnen. Faszinierend, wie eine Wand ein ganzes Hausbild verändern kann.

Schließlich hatten wir plötzlich ein völlig neuen Raum. Bei IKEA haben wir einen mächtigen Tisch (320 x 110) gefunden und im Dänischen Bettenlager wunderschöne Stühle und eine Vitrine sowie ein Bücherregal. Nach einer guten Woche (wir haben am Freitag angefangen und waren Sonntag der kommender Woche fertig!) hatten wir das Chaos wieder behoben (eigentlich ist nie wirklich Chaos ausgebrochen ;-)). Das Wohnzimmer und das Esszimmer erstrahlen in neuem Gewand.

Ich habe alles genau beobachtet; war spannend
Wohnzimmer
Esszimmer

 Licht und andere Kleinigkeiten


Da nun ein großer neuer Raum entstanden war, passte die Beleuchtung nicht mehr ins Gesamtbild. Unser Halogen-system war nirgends aufzutreiben und so entschlossen wir uns ein völlig neues System zu installieren. Seile durch die Zimmer gespannt und entsprechend ausgestattet sorgen für die rechte Stimmung. Auch mussten neue Möbel gekauft werden.