Der Platz zwischen Haus und Garage (Versuch 3)

(2008)


Schon wieder geht es um den Bereich zwischen Haus und Garage. Das 2005er Projekt hat schon in die richtige Richtung gezeigt, aber es geht sicher noch besser. Mit der Zeit kommt halt die Erfahrung. Und hier hat uns die Erfahrung gelehrt, dass die Furcht den Innenhof fest mit einem Pool auszustatten und damit der Raum verloren ist, ein Irrtum war.   

Die Idee

Das Jahr 2008 stand (nach 2 Jahren ohne größere Projekte) wieder im Zeichen der Außenanlagen. Nachdem Lenas Konfirmation ausgeklungen war und wir einigermaßen zum Luft holen gekommen sind, lief und ein Sonderangebot über den Weg. Ihr kennt das, diese kleinen Zeitungen voll mit Angeboten der verschiedensten Läden. Grillsaucen, Windeln, allerlei Nahrungsmittel und ein Pool. Huch, ein Pool -komplett- mit allem Drum und dran und das zu dem Preis? Hmmm... ein Pool wäre ja toll. So wurde der Gedanke geweckt.

Neben dem Gedanken an einen eigenen Pool war die Unzufriedenheit mit dem Innenhof (der Platz zwischen Haus und Garage) ebenfalls ein mächtiges Argument. Wie oft habe ich da schon Hand angelegt. Zunächst war da Rasen und vom Hof her offen. Mit kleinen Findlingen Lichtschächte für die Kellerfenster aufgebaut. Ein Holzzaun zwischen

Haus und Garage aufgebaut. Das ganze "hielt" ein gutes Jahr, dann mußte der Bagger ran. Die Steine weg und Licht-schächte aufgemauert. Der Holzzaun musste auch weichen. Ihn ersetzte eine Mauer mit Tür. Den Holzzaun habe ich zur Hälfte durchgeschnitten und links und rechts auf der Terasse als Windfang aufgestellt. Den so enstandenen Innenhof aus-gepflastert. Damit ergab sich ein toller Platz für einen Pool. Was ich aber nicht bedacht hatte war die Tatsache, dass nun knapp 10.000 Liter Wasser direkt vor den Kellerfenstern lagern. Egal ob Rasen oder Pflaster, ein Pool stand dort schon immer. So einer, der sich selbst aufstellt. 4 Meter im Durch-messer, 90 cm hoch. Im Frühling auf- und im Herbst wieder abgebaut. Egal welche Lösung bisher  gewählt wurde, es blieb immer eine Schnuddelecke, die  in den Sommer-monaten genutzt wurde.

Etappe 1 (die Buddelei beginnt)

Eine ganze Liste von Problemen tat sich auf. Zunächst war da ein zugemauerter Innenhof. Ich konnte die Mauer zum Hof doch nicht wieder wegreißen. Die hatte ich doch selber gemacht. Das Fundament gegossen, aufgemauert, verputzt... Nein, das konnte ich nicht. Also brauchte ich einen Bagger, der durch die Tür ging. 102 mal 180 cm war das Loch groß, da mußte ein Bagger durch. Einen Baggerverleih angerufen und mein Problem geschildert. Kein Problem, da hab ich das passende. Der Bagger ist knapp einen Meter breit, der passt da schon durch. Klasse, her damit! Der kam dann auch, ein Freitag abend war's. Und als ich den sah, wußte ich sofort, der geht da nie durch! Meine schöne Mauer... Und so war es auch. Das Loch von der Tür war einfach zu klein. Also eine Flex und größer gemacht. Auf 120 Breite ohne Sturz "geöffnet". So passte der dann auch gerade so durch und die Baggerei konnte losgehen. Es war schon milimeterarbeit Ihn durch das vergrösserte Loch zu bekommen, aber es funktionierte.

Für den Pool brauchte ich ein Loch. 5,20 mal 3,20 mal 1,50 Meter. Kurz gerechnet: um die 23 Kubikmeter Erde. Wie sagt der erfahrene Tiefbauer: ausgehoben ist die Erde doppelt so viel!. Wie bekomme ich also knappe 50 Kubikmeter aus dem Innenhof und wo bleibe ich damit? Naja, wie bekomme ich die da raus war einfach: mit einer Schubkarre! Wo lasse ich die; Auf dem Nachbargrundstück zwischenlagern und später dann abholen lassen. Nun ja der Gedanke war schnell klar, die anschließende Arbeit aber nicht wirklich greibar. So im nachhinein zeige ich mir schon einen Vogel. Wie bescheuert muss mann eigentlich sein, um die ganze Erde mit einer Schubkarre wegzufahren? Ziemlich!

Das Loch war mit Hilfe einer Motorflex (vom Baggerverleiher) schnell vollbracht und der Bagger im Innenhof. Dann einmal mit dem Baggerlöffel in die Erde gegraben und den Inhalt in die Schubkarre. Bagger aus und die Karre weggeschoben. Abgeladen und wieder zurück. Bagger wieder an und das ganze Spiel von vorne. Knappe 60 Sekunden brauchte ich für so  einen Durchgang. Also 50 Schubkarren in der Stunde -der Mann will schließlich auch mal eine Rauchen. Das war doch aber was.

Ich habe den Freitag, den Samstag und den ganzen Montag gebaggert und gekarrt. Zwischendrin immer mal wieder ein paar Steine. Einige haben mich echt Nerven gekostet. Teilweise so groß, dass sie der Bagger fast nicht geschafft hätte. Hochheben war nicht mehr drin, aber ich konnte sie den Hang hochziehen und dann mit der Schaufel aus dem Innenhof auf den Rasen "kullern". Einen schönen Berg hats ergeben. Am Montag Abend wurde der Bagger dann (nachdem er von Moni und mir frisch gesäubert wurde) wieder abgeholt. Durch das ewige aus und an zwischen den einzelnen Schubkarrentouren hatte ich nach 3 vollen Arbeitstagen gerade einmal 15 Betriebsstunden auf der Uhr. Also wurden 2 Arbeitstage (2x8 Stunden) in Rechnung gestellt. Der Transport und Sprit dabei und die Spaß kostete rund  150 € Miete.

Bis hierher wie geplant (wenn auch mit weit aus mehr Arbeit als je gedacht!). Der Boden des Loches wurde mit Spaten und Schaufel geebnet. Nun zahlte sich die Vorarbeit aus. Bevor ich mit dem Baggern begonnen hatte (Freitag) schaffte ich mit der Schubkarre den ganzen feinen Split auf einen Haufen außerhalb des Innenhofes. Ich wollte den Split nicht mit dem Aushub vermischen. Diesen Split konnte ich nun super für einen exakt ebenen Boden verwenden. Er reichte auch für die komplette Fläche aus. So hatte ich einen ebenen Boden frei von Steinen und Hügeln und ein wenig weich war er auch noch.Auf diese Schicht kamen schwarze Kunststoffmatten. Matten, wie man sie auch auf Spielplätzen als Fallschutz unter Spielgeräten findet. Die Matten hatte ich vor Jahren mal vom Alexander bekommen und bis dato immer unter dem Aufstellpool. Die Matten akkurat zugeschnitten so dass sie die ganze Fläche bedeckten. So war also der Unterbau gerichtet. Nun konnte es an das Aufstellen des Pools gehen.

Etappe 2 (der Aufbau)

Zunächst wurde alles ausgepackt und in der Garage verstaut. Immer nur die Dinge auspacken, die gerade benötigt werden war angesagt. Es war eh schon überall Chaos von der Baggerei und all dem Dreck. Auf die bereitete Fläche kam eine spezielle Folie. Die Folie soll dafür sorgen, dass der Folie des Pools nichts (chemische Reaktionen) passiert. Auf die Folie habe ich einen Ring aus Kunststoffschienen ausgelegt. Oval wie der Pool. In diese Schiene wurde die Stahlwand eingeklinkt. Schon witzig.... Die Stahlwand war in einem eigenem Paket aufgerollt verschnürt. In der Aufbauanleitung stand dick und fett dass der Karton unbedingt so aufgestellt und geöffnet werden sollte, dass die Stahlwand oben steht. Wichtig, da die Ausschnitte für Einlaufdüse und Skimmer bereits ausgestanzt waren und die sich auch dem Boden nicht wirklich gut machen würden. War ja klar, doch gab es die beschriebene Markierung "HIER OBEN" auf dem Karton leider nicht. Also mußte das Gefühl ran.

Also Karton geöffnet und über die Stahlwandrolle gehoben. Die Befestigung gelöst und schon rollte sich die Wand ab. Man kennt das von aufgewickelten Kabeln; die drehen sich auch immer wieder auf. So war das mit der Wand auch, doch nach zwei Runden abwickeln haben wir die Ausschnitte gesehen. Sie waren oben; Glück gehabt. Wir haben die Stahlwand in die untere Schiene gestellt und oben mit der Handlaufschiene stabilisiert. Nachdem wir rund waren stellte ich  fest, die Wand war zu kurz! Es fehlte ein ganzes Stück. Also die Bodenschiene mit einer Säge jeweils zur Hälfte auf den geraden Seiten gekürzt. Das gleiche folgte mit dem Handlauf. Na das sah schon gut aus. Der nächste Schritt befasste sich mit den Einbauteilen. Zwei Halogenstrahler als Unter-wasserbeleuchtung mußten ausgebohrt werden und auch die Vorgestanzten Löcher für Düse und Skimmer wurden geöffnet. Nun konnte die Folie einge-hängt werden. Ging überraschend einfach. Die Folie mit einer Schnur in der Handlaufaufnahme fixiert und fertig. Noch die Elemente ausgeschnitten und eingebaut, das wars. Nun kam wieder ein Teil mit Arbeit. Entsprechend des  Wa

sserdruckes im Pool musste außerhalb mit Beton angefüllt werden. Also Wasser in den Pool rein. Knapp 20 cm; ach zuvor noch den Boden der Pools glätten. Das geht nur bis maximal 2 cm Wassertiefe (Druck). Nachdem das erledigt war, ging es an den Betonmischer. Moni mischte fleißig und ich karrte -nun in der anderen Richtung- eine 2 zu 10 Magermischung mit Estrichsand zum Pool. Um hier nicht zu viel "Außenrand" aufzubauen wurde eingeschalt. Hier halfen die alten Schränke aus den Kinderzimmern, die in der Garage auf den Sperrmüll warteten. Das ganz ging zwei Tage. Wasser auffüllen innen und von außen mit der Magermischung gegenarbeiten. Insgesamt 15 Kubikmeter hat es am Ende gegeben. Der Pool war voll mit Wasser und der Sandhaufen weg. Nun hatten wir ein tolles "Loch" mit Wasser aber noch eine Menge arbeit drum herum. Nach ein paar Tagen der Ruhe (für uns und für den Pool) wurde ausgeschalt und verfüllt. Sah sehr gut aus. Eine ebene Fläche mit einem großen Pool mittendrin. Moni kam auf die tolle Idee, eine Bank in "L-Form" an die Hofmauer / Haus zu platzieren. Ich fand die Idee auch gut und so machte ich mich an die Arbeit. Ein kleines Fundament gegossen und 2 Reihen Steine gemauert. Nachdem das durchgeführt war, machte ich mich dran, die aufgeschnittene Wand zum Hof wieder mit einem Sturz zu versehen und das abgeschnittenen Seitenteil aufzumauern. Der Boden des gesamten Innenhofes sollte mit Polygonalplatten (Bruchstein) gepflastert werden. In der Ecke zur Einfahrt / Garage sollte eine kleine grüne Oase mit Brunnen enstehen. Die Ecke wurde gewählt, weil dort kein Dachüberstand der Garage vorhanden war und wir so keine Probleme mit Gießen haben werden. Die Lichtschächte zum Schlafzimmer und zum Badezimmer wurden, ganauso wie die gemauerte Bank, mit Bankirai abgedeckt. Damit war ein harmonisches Bild erreicht. Das Holz wurde so eingepasst, dass es eine Ebene mit den Platten ergibt. Nun mußte nur noch verfugt werden. Zunächst wollte ich -wie auch bei Fliesen im Haus- verfugen. Doch Frank -ihn habe ich wegen des Wandputzes angesprochen- gab mir einen genialen Tipp. Er verfugt Dekorsteine, die er öfter in den Häusern verklebt, mit Tüten. Diese Tüten funktionieren prinzipiell wie Spritzbeutel wie sie auch Bäcker verwenden. Ich muß schon sagen, eine klasse Idee. Die Fuge wird angerührt und mit einer Kelle in die Tüte gefüllt. Ein Loch entsprechender Fugengröße selbst hineingeschnitten läßt das Material exakt in die Fuge einfließen. Nach einigen Minuten anziehen mit einem Pinsel glatt streichen und mit einem Schwamm abgewischt. Ich habe die gesamte Fläche in zwei Tage verfugt und gerade einmal zwei Hände voll Fuge im Eimer gehabt, in dem ich den Schwamm reinigte! Nach gut 3 Wochen Arbeit war es geschafft. Das Loch gebuddelt, den Pool aufgestellt und gefüllt sowie verfüllt. Unterwasserbeleuchtung eingebaut. Zu- und Ablauf installiert.

Pflanzen sorgen für die nötige Auflockerung
Der Vorsprung mit verstecker Technik
Bankirai über den Lichtschächten
ein Brunnen zur Entspannung
Poolrand eingefasst mit überstehenden Platten

Technik

Der Sandfilter mit der Poolpumpe ist in der Garage untergebracht. Da der Zugang zur Garage höher als der Boden im Innenhof ist, mußte ein wenig getrickst werden. Einen Vorsprung an der Garagenwand erhöht genau so viel, wie ich für die Schläuche des Zu- und Ablaufes brauche.


Heizung

Zur Erwärmung kam eine Solaranlage auf das Garagendach. Gut 4 qm direkt im Süden angebracht sollten einiges an Wärme geben. Ein Wärmetauscher ist in den Filterkreis installiert. Eine Umwälzpumpe sorgt für die Bewegung im Solarkreislauf. Alles so gebaut, dass sie temperaturabhängig zugeschaltet wird.


Goodies

Die Platte über dem Skimmer ist nur zum Teil eingefugt, so kann Sie einfach herausgenommen werden. Damit ist der Zugang zum Skimmer für Reinigung gewährleistet. Die Holzverkleidung der Bank ist nur aufgelegt und bildet so -wie eine Truhe- Platz für all die Notwendigen Dinge des Pools (Schläuche, Chlor....). Ein Platz zum Wohlfühlen ist enstanden. Wer hätte das gedacht, dass wir nach all den Versuchen in der Ecke  noch ein so zufriedenstellendes Ergebnis erzeilen würden?