Grundstückspflege 2.0

(2016)


...2016, damit sind die Kids weit über 20 Jahre. Da braucht's wohl weder ein Baumhaus noch eine Sandkiste, oder? Wir haben diese Frage mir einem deutlichen ' wird nicht mehr gebraucht', beantwortet. So konnte es an den Rückbau gehen.

Etappe 1 (Das Baumhaus ohne Baum)

So ging es dann Schritt für Schritt: Die Dachbretter wurden von den Balken gelöst und einfach auf die Wiese vor die Hütte geworfen. Die Balken wurden von den Tragpfosten gelöst und anschließend die Randeinfassung Seite für Seite rückgebaut. Bald ragten nur noch die Tragpfosten "nackig" in den Himmel  gehalten vom stabilen Boden der Hütte.  Die massiven Bohlen des Hüttenbodens waren dann auch die schwerste Arbeit. Die angerosteten Nägel leisteten erheblichen Widerstand, mussten dann aber doch der brachialen Gewalt des Kuhfußes nachgeben. So hatten wir dann schußendlich einen riesigen Berg von Brettern, Bohlen und Balken auf unserem Rasen liege. Dieser kontrollierte Rückbau dauerte den  ganzen Freitag. Am nächsten Tag wurde dann mit einer Kreissäge der Berg in handliche Feuerholzstücke umgewandelt.

Nachdem ich in der Vergangenheit vergeblich versucht hatte, das Baumhaus (ohne Baum) anderweitig loszuwerden (ey, ich habe ein Baumhaus, bei Interesse könnt ihr kommen und es euch kostenlos abbauen und mitnehmen) musste ich es jetzt selbst rückbauen.

Veranschlagt war ein Wochenende Arbeit, dann sollte es fort sein. Hauptsächlich wurden beim Bau Nägel verwendet, was sich jetzt in Arbeit rächt. Bewaffnet mit einem Kuhfuß und einem Fäustling ging es ans Werk.

Zunächst musste die Dachpappe auf dem Dach weichen. Die einzelnen Bahnen hatte ich seinerzeit mit  Nägeln befetigt und mit Bitumen heiß verklebt. Jetzt ließ sie sich samt der Nägel bei entsprechendem Krafteinsatz relativ rückstandsfrei  vom Holz lösen. Ein Problem weniger denn so musste ich "nur" die Dachpappe entsorgen, nicht aber das ganze Dach. 

Etappe 2 (der Sandkasten)

Jetzt ging es an die Erdarbeiten. Die Sandkiste besteht aus drei größeren Findlingen die ein Dreieck bilden (auf diesen stand das Baumhaus (ohne Baum)). Die Findlinge sind verbunden mit einer Betonmauer und in der Mitte der Kiste befindet sich ein flacher Findling als eine Art Tisch.

Der Betonschrott am Hang zum Nachbarn ist noch der Rest vom Poolbau (Die Steine der alten Wände die für die Fenster weichen mussten und Reste des Bodens teils noch mit Polygonalplatten belegt). Parallel haben wir einen LKW Muttererde bekommen um damit das entstehende Loch  aufzufüllen.

Klar, dass hierfür ein Bagger her muß. Kurzerhand wurde ein 1,5 to Bagger für einen Tag gemietet. Zunächst wurde der Betonschrott  umgelagert (weiter weg auf die Wiese des Nachbarn) um Platz zu schaffen. Dann    ging es den Betonmauern an den Kragen. Zum Schluß wurden die Findlinge weggeschafft. Der Bagger hatte hier schon schwer zu tun denn eigentlich war er für diese Lasten viel zu klein. Er hat aber tapfer durchgehalten.

Zum Abschluß wurde das entstandene Loch mit der bereitliegenden Muttererde aufgefüllt.

Zielmlich auf Mitte der Grenze wurde der dortige Findling gegen einen kleineren den ich fast komplett  versenkte, ausgetauscht. Der Findling soll den Abschluß der noch zu erstellenden Mauer bilden. So haben wir eine aufgeräumte Fläche und können dennoch mit schwerem Gerät auf das Grundstück (für das nächste Projekt ...).  Den Abschluß der Baggerarbeiten bildete dann die Herrichtung der Grenze von der Straße bis zum Stein.

Hier wurde gut 20cm zusätzlich senkrecht der vorhandene Hang entlang der Grenze weggebaggert um Platz für die Hangmauer zu schaffen. Die Baggerarbeiten zogen sich dann doch über knapp 2 Tage hin. Auf der Betriebsstundenuhr waren am Ende 7,8h zusammengekommen. Eigentlich ein Tag Arbeit. Super war das Verhalten des Baggerverleihs. Die rechneten nicht mit Tagen sondern kalkulierten in Stunden und so musste ich dann doch nur einen Tag Miete für das gute Stück berappen. Dazu wurde er gebracht und am Ende auch abgeholt. Toller Service, der nicht wirklich die Welt kostete.

Etappe 3 (Die Hangmauer und die dazugehörige Grundstückspflege)

Nach 14 Jahren Pause ging es endlich mit der Hangmauer zur Grundstückseinfriedung weiter. Wie schon im Bereich der Straße wurden im Abstand von 80cm braune Palisaden einbetoniert. Sie bilden den Halt für die betonierten Felder. So entstehen immer rund 1m große Felder (Palisade und Betonmauer). Jeweils in der Flanke ein Loch mit der Bohrmaschine gebohrt bietet die Aufnahme für etwas Eisen damit die Betonmauer den nötigen Halt bekommt und nicht aus den Feldern hinauskippt.

Jeweils zwei Felder wurden immer gemeinsam eingeschalt. Zwischen diesen blieb immer ein Feld frei so konnte ich be-quem mit Schraubzwingen arbeiten. Die verbliebenen Felder wurden dann einzeln geschalt und mit langen Schrauben zusammengehalten. Beton rein und nach rund 4h ausge-schalt und abgerieben. Der Mauerbau war nach 4 Tagen abgeschlossen.   

Es macht schon besonderen Spaß, wenn Arbeiten abgeschlossen werden. Die Hangmauer wurde vor 15 Jahren geplant und die Materialien (Palisaden) seinerzeit hierfür geordert. Nun endlich konnten sie abschließend verbaut werden. Das kleine interne Baulager hinter dem Haus  wurde reduziert. Der Sand für die Betonfelder war noch vom Poolbau beim Nachbarn auf der Wiese lagernd übrig und reichte dicke für die paar Felder. Auch hier konnte aufgeräumt werden. Natürlich ist nicht zu vergessen, dass ebenfalls seit mehreren Jahren der Betonabfall beim Nachbarn auf der Wiese liegend endlich verräumt werden konnte. Im Baulager  befanden sich ferner mehrere Karren Split, der seinerzeit von der Terasse geschafft wurde, als dort die Gabionen gestellt wurden sowie ein halbes BigPack feiner Split zum verfüllen des Pflasters der Einfahrt. Beides wurde nun zum Verfüllen der Hangmauer von der Grundstücksseite eingesetzt. Das Baulager ist dadurch massiv geschrumpft.   

Durch den "Verlust" der Sandkiste ist der vordere Mauer bereich an der Straße  mit Erde gefüllt, der Rest bis zur Treppe hoch mit einem Beet angelegt. Dieses sollte nun Struktur bekommen. Ich habe alle Pflanzen herausgenom men und die Erde auf gut 20cm ausgegraben. Im Abstand von rund 1,10m parallel zur Mauer wurde ein grauer Rand stein betoniert der so das Beet gegen den Rasen trennt. Eine Deckfolie soll den Unkrautwuchs eindämmen und unsere Gabionensteine ein harmonisches Gesamtbild herstellen. Aus dem   "Restefundus" haben wir noch unseren alten Poolbrunnen flott gemacht und ein paar

Gabionen hatten wir auch noch. So haben wir das Beet mit dem Brunnen und den  Gabi onen aufgelockert. Eine gezielte Auswahl Pflanzen sorgen für das nötige Grün. Alles strategisch durchdacht beleuchtet, mit Zeit- schaltuhr und Dämmerungsschalter in einer 

kurz vor dem Abschluss

getrennten Unterverteilung mit eigenem FI in der Garage. Der Brunnen lässt sich mit einer App von unseren Handys An/Abschalten. Rund 3to Gabionensteine haben wir geordert und dann konnte es beginnen. Nach gut 3 Tagen waren wir mit den Feinarbeiten durch. Zuvor wurde noch der Rasen durchgefräst da er zur neuen Mauer an einigen Stellen gut 20cm zu hoch angelegt war. Am Ende alles glattgezogen und frischen Rasen eingesät. Nachdem all diese Arbeiten durchgeführt waren, konnte ich Marcel bescheid geben, alles verbliebene Material incl. des Betonschutts und der Findlinge abzuholen. Rund 2 Stunden dauerte das "Aufräumen" auf dem Nachbargrundstück, das jetzt schön hergerichtet wieder ganz dem Nachbarn gehört. Naja, so ganz auch nicht denn ein Stein konnte Marcel nicht verladen. Er war mit rund 2,5 to einfach zu schwer für den Bagger. Den haben wir liegen lassen. Danach hieß es nur noch wässern, wässern und nochmals wässern.