2015 in Venedig

An einem kalten Wintertag, es war der zweitletzte Tag des Jahres 1967, erblickte ich das Licht der Welt in einem Diepholzer Krankenhaus. Meine Eltern erwählten den Namen Udo für mich. Aufgewachsen als jüngster von 3 Kindern hatte ich alles in allem ein doch glückliche Kindheit in einem kleinen Dorf auf dem niedersächsischem Land am südlichen Rand der Lüneburger Heide. Meine Mutti hatte es sicher nicht immer leicht mit mir. Tja, als Junge hat man so seine Marotten und macht auch viel Blödsinn. Den wohl größten Schreck habe ich ihr verschafft, als mich ein Trecker überfahren hatte und mein rechtes Bein ziemlich schwer erwischte. Mit kompliziertem Oberschenkelhalsbruch lag ich knapp ein halbes Jahr im Krankenhaus und hatte es danach in der Schule einige Zeit nicht leicht. So ist es wohl auch zu erklären das ich nach der Orientierungsstufe, das Ereignis fiel genau in diese Zeit, auf die Hauptschule geschickt wurde. Den Realschulabschluß schaffte ich dennoch. Ein weiteres Jahr an den Hauptschulabschluß gehängt; so ging das damals (geht das heute auch noch?). 

Mit 16 Jahren habe ich noch in der Schulzeit, es war die 10 Klasse der Wilhelm Röpke Schule, Monika kennengelernt. An ihrem Geburtstag an einem schönen Maitag während unser Abschlußklassenfahrt in der Nähe von Lindau am Bodensee. Wir können also ihren 17. Geburtstag als unseren Tag des Kennenlernens festlegen.

Ich bagann noch im selben Jahr im September meine Lehre bei der Deutschen Bundesbahn in Hannover welche ich 3 1/2 Jahre später, im Januar 1988, als Energieanlagenelektroniker abschloß. Mein weiterer Weg führte mich dann im Unternehmen für 2 Jahre nach Stuttgart wo ich auf dem Güterbahnhof Untertürkheim Einsatz fand. In der Hoffnung die Wochenendpartnerschaft ein für allemal beendet zu haben packten wir im Februar 1990 dann unsere Koffer und zogen nach Hamburg wo ich als Elektroniker die ICE-Instandhaltung mit aufbauen sollte. Eine kleine Mietwohnung, 2 Zimmer, Küche, Bad, knappe 60qm im Stadtteil Dulsberg bezogen wir damals.


Als sich dann 3 Jahre später Lena ankündigte fanden wir eine etwas größere Wohnung im Stadtteil Eidelstedt. Gleich um die Ecke der Arbeit, ideal im Grünen gelegen in einem Hochhaus, bewohnten wir in der 5 Etage eine 2 1/2 Zimmer Wohnung. Platz für uns drei. Doch knapp 2 Jahre später war auch diese Wohnung zu klein, denn mittlerweile war Hanna geboren. Also erneut umziehen. Diesmal jedoch nur um die Ecke. Eine größere Wohnung mit 2 Kinderzimmern auf knapp 90 qm in einem Mietshaus das wir uns mit 7 anderen Parteien teilten.


Als sich meine Arbeit immer mehr im Bereich der DV konzentrierte war es nur noch kein kleiner Schritt bis ich von Hamburg in die damalige Firmenzentrale nach Mainz wechselte. Und so begann wieder ein Wochenendleben. Leben zwischen Arbeit und Familie immer im Wechsel der Wochentage. Als es sich irgendwann abzeichnete das sich, aus Sicht des Unternehmens, in der Fläche keine Arbeitsperspektive bot, der Standort Frankfurt/Main, der mittlerweile die Firmenzentrale Mainz ablöste, längerfristig als Arbeitgeber definierte wagten wir den Schritt zur Familienzusammenführung und zogen in die Nähe von Frankfurt/Main, diesesmal jedoch in unser eigenes Haus.

Einblicke in die ersten Jahre

Frühling 1969

Bus gefahren. Als Jugendlicher ging  alles mit dem Rad. Ob zum Essen, ins Frei bad  oder auch mal in's 18 km entfernte Kino.  Alles mit dem Fahrrad.

Meine gesamte Kindheit verbrachte ich in meinem Heimatort. Ein kleines Dorf mit rund 300 Einwohner. Hier kannte jeder  jeden.  Zur Schule wurde  mit dem

1987 an der Ostsee -Zelten

Mit 18 und noch in der Lehre bekam ich dann vom Vater ein eigenes Auto. Einen roten 10 Jahre alten Audi 80. Doch es dauerte gerade einmal 3 Wochen und ich hatte ihn zu schrott gefahren. Dann war es erst einmal aus mit Autofahren. Mein Führerschein bekam ich erst mit 19 wieder.  Die Führerschein- und Autolose Zeit konnte ich aber gut überbrücken, da ich eh  in Stuttgart am Arbeiten war und an den Wochenenden, ja an diesen war ich mit Monika zusammen und sie hatte immer irgend ein Auto.


Siehe hier auf dem Bild einen alten Renault R4 mit Knüppelschaltung im Amarturenbrett. Aber es fuhr.

Aus dem Leben geplaudert...

An dieser Stelle mag ich einmal ein bischen aus meiner Vergangenheit erzählen (Ach, meine Sicht der Dinge ;-) ). Um einen kleinen Einblick zu bekommen hab ich mich erstmal daran gemacht und die alten Fotos aus dem Schrank gekramt. Aber im Ernst; ich bin vom Wesen her schon sehr ordentlich. Muß für alles ein System haben. Und so verwundert es sicher nicht das ich alle Bilder fein sortiert in nummerierten Alben und zusätzlich auch noch auf CD archiviert habe. Übrigens *lach* Briefmarken sammel ich auch, die ich euch nicht vorenthalten möchte (nein, nicht die Briefmarken, die Bilder).

Es ist schon verrückt, wie die Zeit ihre Veränderungen bringt. Wenn ich mich so auf dem Bild betrachte - Dauerwelle- gruselig.

der 19. Geburtstag

Mein 19. Geburtstag. Eine  gesittete Feier. Nicht wie der 18. Geburtstag. Da wurde in der Garage gefeiert. Draußen waren -20 Grad was der Stimmung aber keinen Abbruch gab.

Doch komme ich zurück zu den Briefmarken. Ja *grien* da fällt mir doch eine alte Geschichte ein.

Als ich Monika noch gar nicht richtig kannte da hab ich sie mal in der Disco (oh, oh lang ists her aber Disco war mal angesagt) gefragt ob sie nachher mit zu mir kommt und ich ihr meine Briefmarkensammlung zeigen dürfe. Na ihr denkt sicher jetzt das gleiche wie sie zu dem Zeitpunkt; 'Der will mich zu sich locken, Briefmarken zeigen, mensch son alter Hut...' doch das war zu meiner Schande gestanden, wirklich mein Ernst. Mensch Heute kann man über solch Dinge nur noch schmunzeln. Meine Briefmarken hat sie damals aber nicht zu sehen bekommen ...

Wie bereits erwähnt verbrachten wir unseren Jugendzeit auf dem Dorfe. Wir hatten Glück denn ganz in der Nähe gab es einen tollen Kiesteich und so war es nur verständlich, das wir im Sommer jede freie Minute dort verbrachten. Doch nicht nur das Baden versüßte uns unseren Tag auch haben wir viel gezeltet.

an der Kisa 1989

Ja das ging sogar so weit, dass wir einmal ein komplettes Jahr gezeltet haben. Bei minusgraden eingepackt in Schlafsäcken, verrückt war man damals. Schule und Freunde war zu dieser Zeit das wichtigste. Gerade 18 war ich, als Monika mit mir in unseren ersten gemeinsamen Urlaub fuhr. Zelten (irgendwie wieder typisch) an der Ostsee mit ihrem ersten eigenen Auto, einem uralten R/4.

Freibad 1987

Ich weiß noch genau wie ich mich damals fühlte. Irgendwie erinnerte mich das Fahrgefühl an eine Schiffschaukel die wir sonst auf den diversen Festen bestiegen. Aber beschwere ich mich nicht. Das Gefährt hat uns sicher und bequem hin und auch wieder zurück gebracht. Zelten, ja das war für Monika nichts. Wir hatten zwar Irrespaß (na jeder kann sich denken, der erste gemeinsame Urlaub, Freiheiten ohne Ende, keine Kontrolle *lächel*),  aber so schnell wollten wir das doch nicht wiederholen. Ein festes Dach über den Kopf ist durch nichts zu ersetzen. Und so verwundert es nicht das dieser Zeltausflug einmalig blieb. Wir sind zwar immer wieder mal an die Ostsee, aber es wurden nur Tagestouren durchgezogen.

So oft wir es uns leisten konnten sind wir ins Freibad nach Rodewald. Durch den Wald war das OK, knapp 12 Kilometer mit dem Rad. Über die Zeit konnte unsere Clique oft auch nach der Schließung des Bades -gegen Arbeit versteht sich- (die Liegewiese aufgeräumt, den  Müll eingesammelt) im Bad bleiben.

Freibad 1987

Mit den Jahren tauschten wir die Räder gegen Autos und so konnten die Ausflüge in weiter entfernte  Gegenden durchgeführt werden. So z.B. wie auf dem Bild hier zu sehen. 1989 an die Nordsee zu einem ehe- maligen Arbeitskollegen von Moni. Oder auch mal einen Tag an die Ostsee.  Fehmarn war für uns immer ein Ziel. Hier waren wir mehr als einmal zu Gast. Aber immer nur Touren von einem Tag. Morgens hin und abends wieder zurück.

Nordsee 1989

Auf die Idee einer Hotelübernachtung sind wir eigentlich nie gekommen. Dazu war einfach das Geld viel zu knapp.  Ich erinner mich noch gut, dass wir auch mal auf der Fährverbindung Puttgarden Rodby einen wundervollen Tag verbrachten. Naja, so gingen die Jahre in's Land.

1988 wurde mein Leben dann in stabile Bahnen gelenkt. Am 13.Mai, einem Freitag, verlobte ich mich mit Monika. Ab hier sollten sich unsere Wege nie mehr trennen. 

Verlobung im Mai 1988

Die erste größere Reise (Paris)

Siegessäule in Paris

Lange ist es her, aber ich erinnere mich noch gerne an meinen ersten längeren Kultur-Trip. Paris mitten im Sommer. Mit Moni, Hilka und Toti. Das Quecksilber nie unter 30 Grad am Tag. So eine verrückte Tour mach ich aber nicht noch mal. Mit dem Bus mitten in der Nacht gings los und dauerte über 12 Stunden bis wir endlich um die Mittagszeit in Paris ankamen.

eines der Schlösser der Loire

Zimmer beziehen und dann gleich weiter. Aber mal ehrlich. Die Zeit dort war alles in allem schon Klasse. Wir wußten zwar oft nicht wohin bei der irren Hitze aber haben tapfer durchgehalten. Lichterfahrt auf der Seine,  Schlösser der Loire; Stadtrundfahrt mit den gängigsten  Sehenswürdig- keiten. Nach einer knappen Woche wieder  nach Hause. Völlig geschafft aber voller  Erinnerungen.

Eifelturm in Paris

Ach ja unsere Jugendzeit. Ich hatte sehr viel Freiheiten damals von Zuhause bekommen. Manchmal sicher ein kleines Stück übertrieben, aber alles in allem doch immer in einem akzeptablen Maß gehalten. Na, wenn ich mich schon so in den Gedanken treiben lasse dann möchte ich euch auch erzählen was ich so in den Ferien getrieben habe. Oster-, Sommer- und Herbstferien habe ich oft dazu genutzt in einer Baumschule auszuhelfen. Schwerpunkt dort war die Zucht von Kulturheidelbeeren. Diese wurden zum Verkauf aber auch zum eigenen Anbau genutzt. So beschäftigte ich mich in den Osterferien mit der Zucht der Sträucher, im Sommer mit der Arbeit auf den Plantagen während der Heidelbeerernte und im Herbst war die Hochzeit des Verkaufs. So kam ich an das nötige Geld für das Baden, Kino oder öfter auch mal ne gute Currywurst Pommes bei Leseberg.